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Mercedes-Benz BKK | Geschäftsbericht 2023
nehmen. Mit Hausarzt+ stärken wir außerdem den
Hausärzten den Rücken. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Patienten auch weiterhin einen Hausarzt
in ihrer Umgebung haben. In unserer immer älter
werdenden Gesellschaft ist das eine wichtige Voraus-
setzung dafür, dass die ärztliche Versorgung auch
künftig sichergestellt ist.
Teure Gesetzesvorhaben
Mit unseren neuen Leistungen verbessern wir die
Versorgung unserer Kunden und entlasten durch das
Angebot von Fernbehandlung gleichzeitig die Praxen
vor Ort. Stärkung und Verbesserung der Versorgung
führen auch zwei aktuelle Gesetzesvorhaben der
Bundesregierung für den ambulanten und den statio-
nären Bereich im Namen. Doch diesem Anspruch
werden die geplanten Reformen in ihrer jetzigen
Fassung (das parlamentarische Verfahren läuft noch)
kaum gerecht. Die Kritik fast aller beteiligten Partner
im Gesundheitswesen lautet: Die Gesetze machen die
Versorgung deutlich teurer, aber nicht besser.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach wiederum
bestreitet, dass eine Umsetzung der Pläne die Kosten
über Gebühr in die Höhe treiben würde. Alle gesetz -
lichen Krankenkassen sind sich dagegen einig, dass
mit einem massiven Anstieg der Beitragssätze zu
rechnen sein wird, wenn nicht noch wesentliche
Änderungen in die Gesetze einfließen.
Die gesetzliche Krankenversicherung steht vor einer
massiven Herausforderung: Die Ausgaben steigen
seit Jahren stärker als die Einnahmen und es sind
keinerlei Anzeichen zu erkennen, dass die Politik die
daraus resultierende Beitragsspirale stoppen will.
Im Gegenteil, weitere Honorarerhöhungen für nieder-
gelassene Ärzte, zusätzliche Gelder für Kliniken und
höhere Preise für Arzneimittel sind von der Politik
bereits angekündigt worden. Bezahlen müssen das
am Ende die Versicherten und Arbeitgeber über ihre
Krankenkassenbeiträge.
Ein dauerhaft tragfähiges Konzept zur nachhaltigen
Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
ist die Politik bis heute schuldig geblieben. Kon -
struktive Vorschläge der Krankenkassen und ihrer
Verbände dazu stehen seit Langem im Raum, auch
unseres Vereins BKV, der Interessenvertretung der
unternehmensbezogenen Betriebskrankenkassen.
Erwartbares Ergebnis
Eine vorausschauende, verantwortungsvolle Heran-
gehensweise ist für uns oberstes Gebot bei unserer
eigenen Haushaltspolitik; wir bilden Rückstellungen,
um auf mögliche Unwägbarkeiten vorbereitet zu sein.
Vor diesem Hintergrund ist das Jahresergebnis von
-46 Millionen Euro zu sehen. Grund für das Minus
sind beispielsweise eine Zwangsabgabe an den
Gesundheitsfonds von 17 Millionen Euro sowie
unser sehr günstiger, unterdurchschnittlicher Zusatz -
beitragssatz von 1,3 Prozent im Jahr 2023. Mit die-
sem bewusst nicht kostendeckenden Beitragssatz
sind wir der Forderung der Politik nachgekommen,
Vermögen abzubauen.
Geschäftsmodell BKK lohnt sich
In diesen herausfordernden Zeiten zeigt sich einmal
mehr, dass das Geschäftsmodell BKK etwas ganz
Besonderes ist (siehe oben). Wir fokussieren auf
den Menschen und verwalten nicht Versicherte.
Dabei ist uns die Finanzierung von Extraleistungen
im Interesse unserer Kunden und Trägerunternehmen
weiterhin sehr wichtig. Das Modell lohnt sich für
Beschäftigte und Arbeitgeber. Denn Sinn und Zweck
einer BKK ist heute wie in den Anfängen, dass sich
Unternehmen um die Gesundheit ihrer Mitarbeiten-
den kümmern. Dabei können sich die Arbeitgeber
in Zeiten steigender Gesundheitskosten auf eine
Betriebskrankenkasse als starken Partner an ihrer
Seite verlassen. Jetzt und in Zukunft.























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